Aktuelles
Aus Anlass meines Pensionsantritts mit 1.Dezember 2013 erging das nachfolgende Schreiben an meine beruflichen Freunde, Kooperationspartner und Kontaktpersonen:
Ende November beende ich meine Tätigkeit als Bereichsleiter Wirtschaft in der AK Wien und für die Bundesarbeitskammer und gehe in Pension. In den mehr als vier Jahrzehnten seit meinem Eintritt in die Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung der AK, die ich vor meiner Bestellung zum Bereichsleiter über 25 Jahre geleitet habe, sind in der Wirtschaft in Österreich und international große Veränderungen vor sich gegangen. Als Ökonom habe ich noch einige Jahre des golden age der Wirtschaftsentwicklung der Industriestaaten, das Mitte der 70er-Jahre zu Ende gegangen ist, miterlebt. Danach wurde es unruhiger und zeitweise sehr ungemütlich in Wirtschaft und Politik. Immerhin hat Österreich einen eigenständigen Weg in der Wirtschaftspolitik beschritten, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass Österreich langfristig eine überdurchschnittlich gute wirtschaftliche Performance aufweist und in fast allen maßgeblichen Indikatoren heute nicht nur im EU-Vergleich deutlich besser dasteht. Ich bin stolz darauf, dass ich dazu durch meine Arbeit in der AK sowie in meinen verschiedenen Funktionen in der Sozialpartnerschaft und in anderen Institutionen etwas beitragen konnte.
Auch wenn jene ökonomischen und politischen Bestimmungsfaktoren, welche die Zeiten schwierig machen, auf absehbare Zeit weiterhin anhalten werden, bleibe ich doch optimistisch, dass wir diesen österreichischen Weg erfolgreich fortsetzen können. Dazu muss das Modell selbstverständlich weiterentwickelt und an neue Problemstellungen herangeführt werden. Die Fähigkeit dazu hat es meines Erachtens ausreichend bewiesen, entgegen allen alten und rezenten Negativprognosen der „Austro-Masochisten“.
Ein besonderes Anliegen war mir immer eine Darstellung des wirtschaftspolitischen Systemansatzes auf theoretischen Grundlagen, die der Realität möglichst nahe kommen, und nicht eine realitätsferne Utopie repräsentieren wie etwa jene Versionen des neoklassischen Mainstream, die gerade erst spektakulär Schiffbruch erlitten haben. Nicht wenig wird davon abhängen, ob dies in Zukunft gelingt – denn die erfolgreiche Wirtschaftspolitik Österreichs besteht nicht zuletzt darin, dass wir wesentlichen Ratschlägen und Empfehlungen der gängigen Heilslehren nicht gefolgt sind.
Auch wenn ich in der Pension nun mehr Zeit haben werde, mich der Lektüre von Werken der Literatur, Geschichte, Philosophie und der Musik zu widmen, fühle ich mich weiterhin als Ökonom. Mein Interesse richtet sich nun vor allem auf die Theoriegeschichte. Ich glaube, dass die gegenwärtige Krise der ökonomischen Theorie auf eine viele Jahrzehnte dauernde Fehlentwicklung zurückzuführen ist, dass es daher interessant ist, eine weite Strecke zu einer Weggabelung zurückzugehen, bei der dieser Irrweg eingeschlagen wurde und sich zum alles dominierenden Mainstream entwickelt hat.
Selbstverständlich werde ich auch weiterhin die Wirtschaftspolitik mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Wenn jemand an meinen Einschätzungen und Meinungen interessiert sein sollte, werde ich gerne mein Wissen und meine Erfahrung anbieten. Auch die Mitarbeit bei Projekten ist für mich denkbar, wenn das Thema zu meinen Interessen- und Arbeitsschwerpunkten passt.
Wer an meinen künftigen Publikationen interessiert ist, bitte ich, mir dies per e-mail mitzuteilen. Über künftige wie auch über meine bisherigen Publikationen informiert meine website www.chaloupek.eu , soweit möglich stehen sie dort auch zum Download zur Verfügung.
Mit herzlichem Dank für gute Zusammenarbeit und vertrauensvolle Begegnungen
Günther Chaloupek
Meine künftigen Kontaktdaten sind:
e-mail: guenther@chaloupek.eu oder guenther.chaloupek@aon.at
Telephon: +43-1-(0)664-4512235
Postadresse: Linzer Straße 277 RH8, A-1140 Wien